Mal ehrlich – wärst du nicht auch gerne ein bisschen ‚Superman‘ oder ‚Hulk‘?
Superman kann fliegen und ist unverwundbar, während Hulk sehr stark ist und Spiderman hervorragend klettern kann. Was alle Superhelden gemeinsam haben: sie nutzen ihre jeweiligen Superkräfte, wobei Hulk nicht fliegen und Spiderman nicht stark sein will. Genau das ist es aber, was wir häufig tun. Wir versuchen das, was wir nicht gut können, zu verbessern. Eine sehr mühsame Angelegenheit.
Nimm’ dir mal ein paar Minuten und liste zehn deiner Fähigkeiten oder Stärken auf. Gelingt dir das? Vielleicht nicht, denn oftmals wissen wir nicht, was wir wirklich gut können und wo unsere Stärken liegen. Eigentlich schade.
Deshalb schauen wir uns jetzt einmal näher an, was Stärken ausmacht und warum es wichtig ist, diese zu nutzen. Vor allem im Job, denn das bringt uns voran.
Was sind Stärken und Fähigkeiten?
Eine klare Trennung zwischen Stärken und Fähigkeiten ist nicht möglich, da sie sich teilweise überschneiden. Fähigkeiten sind komplexe Eigenschaften, die entweder angeboren oder im Laufe des Lebens erlernt wurden. Sie sind notwendig, damit wir eine bestimmte Leistung erbringen können. So ist es beispielsweise günstig, wenn wir als Teammitglied eine hohe Eigenverantwortlichkeit haben und kritikfähig sind.
Stärken ähneln Fähigkeiten, gehen aber über diese hinaus. Sie sind eher mit Werten vergleichbar. Ganz allgemein sind Stärken individuelle Muster von Gedanken, Gefühlen und Verhaltensweisen. Beispiele sind Freundlichkeit, Ausdauer oder Kreativität.
Was sind die Merkmale von Stärken und Fähigkeiten?
Zunächst einmal ist es so, dass jeder Mensch ein individuelles Repertoire von Stärken und Fähigkeiten hat, das sich kontinuierlich verändert. Stärken und Fähigkeiten, die wir nicht nutzen, verkümmern, genauso können wir sie aber auch trainieren und stärken.
Auch sind die Ausprägungen unserer Stärken und Fähigkeiten nicht starr, sondern bewegen sich auf einer Skala von ‚wenig‘ bis ‚viel‘. Es ist dabei nicht wichtig, ob jemand eine bestimmte Fähigkeit besitzt, sondern wie diese ausgeprägt ist.
Daneben beeinflusst auch die jeweilige Situation, ob und in welchem Ausmaß wir eine bestimmte Stärke einsetzen. Je nach Gegebenheiten kann ich meine Stärken mehr oder weniger einsetzen. Wenn ich zum Beispiel in einer stark durchorganisierten Umgebung arbeite, werde ich meine Flexibilität eher weniger häufig nutzen können.
Obwohl jeder von uns viele Fähigkeiten oder Stärken hat, ist es aber häufig so, dass wir Dinge, die wir gut können, nicht als Stärke wahrnehmen. Eigentlich nicht verwunderlich, denn wer sich etwa gut in andere Menschen hineinversetzen kann, für den ist diese Fähigkeit ‚ganz normal‘.
Erst wenn andere Menschen uns für etwas bewundern oder wir durch Vergleichen erkennen, worin wir richtig gut sind, wird uns dies bewusst. Und das ist sehr wichtig. Denn Stärken, die wir nicht wahrnehmen, können nicht zielgerichtet eingesetzt oder trainiert werden.
Warum ist es wichtig, die eigenen Stärken und Fähigkeiten zu kennen und im Job einzusetzen?
Zum einen wäre es natürlich schade, besondere Fähigkeiten nicht zu nutzen. Denn das, worin wir gut sind, machen wir gerne und sind dabei erfolgreich. Und immer dann, wenn wir erfolgreich sind, fördert dies unser Selbstwertgefühl und damit auch unser Wohlbefinden.
So wurde in zahlreichen Studien bestätigt, dass Personen, die ihre Stärken im Beruf einsetzen können, eine höhere Arbeitszufriedenheit haben.
Wenn du deine Arbeitsaufgaben so gestaltest, dass du deine Stärken möglichst immer nutzen kannst, dann wird dir die Arbeit leicht von der Hand gehen. Die Arbeit ist dann eher eine Belohnung und weniger eine Last. So wird aus einem Job eine Berufung.
Daneben gelangen Personen, die ihre Stärken bei einer Tätigkeit einsetzen können, häufiger in einen sogenannten Flow-Zustand. Wer im Flow ist, fühlt sich wohl und geht ganz in der Aufgabe auf. Die Zeit wird bedeutungslos und man verliert sich in dem, was man tut. Dieser Zustand kann immer dann entstehen, wenn die Aufgabe perfekt zu deinen Stärken und Fähigkeiten passt.
Die gezielte Nutzung unserer Stärken bringt uns nicht nur Erfolg und Freude, sondern wirkt sich auch auf unterschiedliche Bereiche aus.
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass
- das Erkennen der eigenen Stärken einen positiven Einfluss auf das subjektive Wohlbefinden hat,
das Risiko für das Auftreten einer Depression abnimmt,
es einen positiven Einfluss von Stärken auf unsere Lebenszufriedenheit gibt,
Manager, die Topleistungen erbringen, sich auf Stärken fokussieren.
Quelle: Blickhan, D. (2018). Positive Psychologie. Ein Handbuch für die Praxis. Junfermann Verlag, Paderborn.
Es ist also wichtig, die eigenen Stärken und Fähigkeiten zu kennen und gezielt zu nutzen bzw. zu trainieren. Sie machen uns einzigartig und bringen uns Erfolg und Wohlbefinden.
Häufig konzentrieren wir uns aber eher auf unsere Schwächen und wollen diese ‚bekämpfen´, anstatt unsere Stärken zu nutzen. Dies ist jedoch sehr schwierig und führt oftmals zu Frustration. In den meisten Fällen geben wir dieses Vorhaben auch schnell auf, denn uns fehlt die nötige Motivation, eine echte Veränderung zu erreichen.
Viel sinnvoller ist es, die eigenen Stärken gezielt zu nutzen. Dies bringt uns Energie und stärkt unser Selbstwertgefühl.
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Take Away
- Jeder Mensch besitzt angeborene oder erlernte Fähigkeiten und Stärken.
- Diese Stärken und Fähigkeiten sind veränderbar: nicht genutzte Stärken und Fähigkeiten verkümmern, aber sie können auch trainiert und gestärkt werden.
- Wenn die eigenen Stärken und Fähigkeiten im Berufsalltag genutzt werden, dann sind wir erfolgreicher, zufriedener und fühlen uns wohl.
Buchtipps zum Thema
Positive Psychologie. Ein Handbuch für die Praxis. (Daniela Blickhan)