Neulich war ich in einem Restaurant und konnte es fast nicht glauben. Einige Tische waren gesperrt, wegen Fachkräftemangel. Wahnsinn, oder?
Als jemand, der selbst mal in der Hotelbranche gearbeitet hat, wundert mich das eigentlich nicht. Denn schon damals, vor 25 Jahren, herrschte Personalmangel. Und aktuell leiden ja viele Branchen unter Fachkräftemangel. Doch warum trifft es einige Branchen härter als andere?
Gründe für den Ausstieg aus dem Gastgewerbe
Es ist kein Geheimnis, dass die Arbeitsbedingungen im Hotel- und Gaststättenbereich nicht grandios sind. Also suchen sich Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen Jobs, die besser bezahlt sind und geregelte Arbeitszeiten haben? Erstaunlicherweise lautet die Antwort: nein!
In einer Umfrage, die ich im letzten Herbst unter ehemaligen Mitarbeitende gemacht habe, nannten 44 % die fehlende Unterstützung bei der persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung als Hauptgrund für ihren Ausstieg. Ebenso gaben 40 % die schlechte Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben an. Subjektiv wahrgenommene fehlende Karrieremöglichkeiten (35 %) und attraktivere Jobalternativen (37 %) waren ebenfalls bedeutsame Faktoren.
Interessanterweise könnten sich 77 % der Befragten vorstellen, unter anderen Rahmenbedingungen weiterhin in der Branche zu bleiben.
Das ist doch eigentlich der Hammer. Obwohl die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ihren Job eigentlich gerne machen, führen fehlende Karrieremöglichkeiten zu einem Ausstieg. Besonders dramatisch ist hierbei, dass die Mehrheit der Aussteiger und Aussteigerinnen gut ausgebildet und bereits in einer Führungsposition waren. Was können Unternehmen also tun, um ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu halten?
Drei Maßnahmen, damit Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Ihrem Unternehmen bleiben
1.
Individuelle Stärken erkennen und fördern
- Mithilfe von Potenzialanalysen können Unternehmen die individuellen Stärken ihrer Mitarbeitenden identifizieren.
- Ein gezieltes Coaching unterstützt den Mitarbeiter dann, seine Fähigkeiten im Berufsalltag einzusetzen.
- Auch veränderte Rahmenbedingungen können eine optimale Entfaltung der Fähigkeiten fördern.
2.
Karrieremöglichkeiten konkret und transparent machen
- Besonders für zielstrebige und ehrgeizige Mitarbeitende ist es schwierig, nicht zu wissen, wie sich ihre Karriere entwickeln wird. Hier ist es hilfreich, gemeinsam einen Karriereplan für die nächsten fünf Jahre zu erstellen.
- Eine kontinuierliche Kommunikation über die Möglichkeiten und Schritte zur beruflichen Weiterentwicklung bietet der Mitarbeiterin dann eine klare Perspektive.
3.
Die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeitenden berücksichtigen
- Arbeitsbedingungen und Bezahlung sind wichtig, aber nicht für jeden Mitarbeiter in gleichem Maße. Der Familienvater legt sicherlich mehr Wert auf geregelte Arbeitszeiten als die Single-Frau.
- Durch regelmäßige Gespräche können die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeitende im Auge behalten und, wenn möglich, berücksichtigt werden.
- Hierzu gehören flexible Arbeitszeiten und -bedingungen, um verschiedenen Lebenssituationen oder auch familiäre Verpflichtungen und persönliche Anliegen gerecht zu werden.
Take Away:
Mitarbeiterbindung als Schlüssel zum Erfolg
- Die genannten Maßnahmen sind zwar kein Wundermittel gegen den Fachkräftemangel, aber sie schaffen eine wertschätzende Unternehmenskultur.
- Mitarbeitende, deren Stärken genutzt und gefördert werden, die klare Karriereperspektiven haben und deren individuelle Bedürfnisse berücksichtigt werden, fühlen sich emotional stärker an das Unternehmen gebunden.
- Dadurch wird ein Job- oder Branchenwechsel unwahrscheinlicher – ein entscheidender Schritt im Kampf gegen den Fachkräftemangel – nicht nur im Gastgewerbe.
Betrifft dich der Fachkräftemangel auch? Was unternimmst du dagegen?
Ich freue mich über deinen Kommentar.
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