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Was haben Lady Gaga und Tom Hanks gemeinsam? Nein, nicht den Friseur – beide sind mutmaßlich vom Hochstapler-Syndrom (Impostor-Syndrom) betroffen. Tom Hanks ist ein Schauspieler mit Weltruhm, zwei Oscars, 4 Golden Globes und sechs Emmy Awards. In einem Interview bekannt er:

„When are they going discover that I am, in fact, a fraud, and take everything away from me?“

Tom Hanks fühlt sich wie ein Betrüger? Er ist von Selbstzweifeln geplagt und kann seine Erfolge nicht anerkennen. Nun sind nicht nur prominente Personen betroffen, sondern auch wir Normalos.

In meinem letzten Blog-Beitrag bin ich auf die spannenden Details dieses Phänomens eingegangen – hier kannst du die Fakten noch mal nachlesen.

Heute schauen wir uns an, welche Auswirkungen das Hochstapler-Syndrom auf die Karriere und den Berufsalltag von betroffenen Personen hat.

Wie beeinflusst das Hochstapler-Syndrom den Berufsalltag von Betroffenen?

Woran erkennt man KollegInnen oder Vorgesetzte mit Hochstapler-Syndrom?

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Neben dem ungewöhnlichen Umgang mit Erfolg und Anerkennung haben Betroffene meist das Bedürfnis, immer der oder die Beste zu sein. Ist dies nicht der Fall, wird das als Versagen gewertet. ‚Second Best‘ ist nicht gut genug.
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Betroffene Personen setzten sich selbst sehr hohe Leistungsstandards und erwarten von sich selbst, dass alles immer fehlerfrei und perfekt sein muss. Diese Erwartungshaltung haben sie häufig auch gegenüber anderen Menschen in ihrem beruflichen Umfeld.
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Außerdem haben Personen mit einem Hochstapler-Selbstkonzept nahezu Panik vor Versagen – dies ist für sie unerträglich und beschämend. Diese übertriebene Ansicht führt dann zu übermäßig hoher Anstrengung und extremem Arbeitseinsatz, bis hin zur Selbstausbeutung. Oftmals erwarten sie dies auch von den Mitarbeitenden.
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Betrachte im Entscheidungsprozess auf jeden Fall auch die Risiken. Lass’ dich aber auch nicht ausbremsen, indem du zu viele Bedenken hast (siehe auch Perfektionismus). Frage dich selbst: „Was ist das Schlimmste, das passieren kann, wenn ich xy entscheide?“ Diese Vorgehensweise hilft dir, das Ausmaß der Entscheidung abzuschätzen und alle positiven und negativen Folgen zu erkennen.
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Ergänzend zu dieser Angst vor Versagen fürchten Betroffene den Erfolg – sie sorgen sich vor möglichen Reaktionen der anderen – vor Missgunst, Ablehnung und dem Gefühl des Andersseins.
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Und schließlich leugnen Menschen mit Imposter-Syndrom ihre eigene Kompetenz und interpretieren Lob und Anerkennung von anderen als reine Freundlichkeit. Sie wünschen sich zwar, gelobt zu werden, entkräften aber alle Beweise dafür und nehmen Erfolg als unverdient wahr.

Welche Auswirkungen hat das Hochstapler-Syndrom auf die Karriere?

Zum einen meiden Personen mit Impostor-Syndrom meist alle Aufgaben, bei denen ein hohes Risiko des Scheiterns besteht. Dies sind im Regelfall meist neue und komplexe Aufgaben. Deshalb werden Routineaufgaben und altbewährte Methoden bevorzugt.

Daneben verharren Betroffene häufig in Positionen weit unterhalb des eigenen Leistungsniveaus. Aufgrund ihrer negativen Einschätzung der eigenen Fähigkeiten trauen sie sich eine höherwertige Tätigkeit meist nicht zu. Hier wirkt das Hochstapler-Syndrom als Bremsklotz auf dem Weg nach oben.

Zum anderen scheuen betroffene Personen häufig einen beruflichen Wechsel. Bei jeder neuen Arbeitsstelle vergrößert sich aus ihrer Sicht nur die Wahrscheinlichkeit, zu versagen. Und diese Situation soll um jeden Preis vermieden werden. In diesem Sinne wird auch hier die Karriere ausgebremst, – denn attraktive neue Arbeitsstellen mit Entwicklungspotenzial werden erst gar nicht ins Auge gefasst.

Welche Bewältigungsstrategien erleichtern den Umgang mit dem Hochstapler-Syndrom im Berufsalltag?

Die gute Nachricht ist: Betroffene Personen müssen sich nicht ihr Leben lang mit den lästigen Auswirkungen des Hochstapler-Syndroms herumquälen und Karriereeinschränkungen hinnehmen.

Ein erster guter Schritt bei der Bewältigung ist die Erkenntnis, dass es dieses Phänomen gibt und man selbst betroffen ist. Wer das überprüfen möchte: Es gibt einige sehr gute psychologische Testverfahren.

Wichtig ist auch, das Syndrom als Ursache für die Selbstzweifel und Versagensängste zu erkennen. Im zweiten Schritt müssen dann die etablierten Überzeugungen und Verhaltensmuster durchbrochen werden. Hier kann ein Coaching sehr gute Unterstützung bieten. Neben einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Hochstapler-Syndrom und seinen Folgen werden das Selbstwertgefühl und die Selbstwirksamkeit gestärkt, sodass die Angst vor Misserfolg verringert wird.

Ein weiterer hilfreicher Weg kann es sein, die eigenen Kompetenzen und Fähigkeiten zu ermitteln. Hierzu gibt es einige sehr gute Verfahren zur Potenzialanalyse, die ich in meinen Coachings häufig ergänzend einsetze. Ein objektives Erfassen der eigenen Fähigkeiten hilft den Betroffenen oftmals, diese dann auch tatsächlich anzuerkennen.

 

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Take Away

  • Das Impostor-Selbstkonzept hat zur Folge, dass betroffene Personen sich selbst als inkompetent einschätzen und von Selbstzweifeln geplagt sind.
  • Im beruflichen Alltag zeigt sich dies durch einen extrem hohen Arbeitseinsatz und akribischer Aufgabenbearbeitung, um einen Misserfolg auf jeden Fall zu verhindern.
  • Betroffene Personen beschränken oftmals ihre eigenen Karrieremöglichkeiten. Die negative Einschätzung der eigenen Kompetenzen und Versagensängste führen dazu, dass Betroffene häufig in Positionen verharren, die unterhalb ihrer eigenen Leistungsfähigkeit liegt und somit Entwicklungschancen nicht wahrgenommen werden.
  • Eine sinnvolle Bewältigungsstrategie im Umgang mit dem Hochstapler-Syndrom ist neben der Anerkennung, dass man selbst betroffen ist, ein Veränderungswille. Hier kann ein professionelles Coaching, ggf. in Kombination mit einer Potenzialanalyse, hilfreich sein.
Interessieren dich das Hochstapler Syndrom? Michelle Obama erklärt es in einem Video sehr anschaulich.
Andrea Seekatz

Ich bin ausgebildete & zertifizierte Coach (ICF) und Psychologin. Nicht vergessen: Take Care of Your Self.

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